Maine Lobster

Der Hummerfang im Bundesstaat Maine wird ausschließlich mit Hummerkörben betrieben. Durch die Maschen der Hummerkörbe müssen kleine Hummer entkommen können. Ein Boot kann täglich mehrere hundert Körbe auslegen, und zwar in einer Tiefe von 3 bis 75 Metern. Sie werden an Leinen festgebunden, je Leine etwa 15 bis 20 Körbe. Farbige und gemusterte Bojen zeigen an, wo sich die Fallen befinden, und welche Körbe zu wem gehören. In der Zeit von Ende August bis Anfang November sind die Hummer am preisgünstigsten, denn da werden die meisten gefangen.


Kaum vorstellbar: Es gab eine Zeit, da waren Hummer so zahlreich und billig, dass man sie in der Landwirtschaft zu Dünger verarbeitete.

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New Habor - Bar Harbor - Plymouth - Wellfleet - Hyannis


Brunswick - Boothbay Habor - Peamquit Point - New Habor - Belfast

14.10.2008, Dienstag. Nachts hat es stark geregnet, der Tag beginnt wolkengrau. Wir fahren gegen 10.30am auf dem HW Nb1 gen Norden bis zum Abzweig HW27 nach Boothbay Habor. Wir sind neugierig auf den natürlichen Fischerei- und Yachthafen der malerisch eingebettet zwischen zwei Granitblöcken liegen soll. Wegen einer "closed road" und "men at work" bleibt uns der Zugang leider versperrt. Wir stehen vor einer kleinen Werft und schauen eine Weile bei der Rekonstruktion einer Windjammer zu. Das Wetter klart auf, die Sonne scheint wieder und wir fahren weiter zum Peamquit Point. Der Platz ist geprägt von einem Leuchtturm auf einem Plateau an der Steilküste. Am Ende der Strasse unmittelbar an der rauhen Atlantikküste ist ein grosser Parkplatz. Wir haben eine grandiose Sicht und Zeit für Muße und Klettereien auf den schroffen Uferfelsen. Dann das Highlight des Tages - wir fahren weiter nach New Habor. Was für ein kleiner geruhsamer Hafen incl. Restaurant mit Aussichtsbalkonen auf die zahlreich reinkommenden Lobsterfängerboote. Wir beobachten fasziniert die Entladungen der Boote. Und wir gönnen uns zum Mittag jeder einen besonders frischen Lobster. Gegen 1/2 4pm reissen wir uns los von der Zeremnie, wir wollen schliesslich noch bei Tageslicht im Motel ankommen. Wir fahren bis Belfast und schlafen heute im Colonial Gables Motel (gerüschte Kissen und Decken, rosafarbenes Bad, Lampen mit "Kristallglas"-Füssen und Balkon mit Meeresblick.



Bar Harbor, ME - Acadia NP - Precipice Trail

15.10.2008, Mittwoch Wir fahren nach Bar Harbor, die Kleinstadt an der Grenzen zum Acadia-Nationalpark. Bar Harbor war einst ein beliebtes Feriendomizil reicher amerikanischer Familien wie den Rockefellers und Astors. Im Hafen liegen heute zwei große Kreuzfahrschiffe auf Reede. Die Sonne scheint warm und die vielen Touristen wollen unterhalten sein, also sind Whale Watching sowie Lobster Tour ausverkauft! Wir ändern unseren Plan und fahren in den NP auf der Park Loop Road zum Trailhead des Precipice Trails, der auf den Mt. Champlain (nur ca. 300m hoch) führt. Der "Weg" ist ein Klettersteig, er führt über Steinstufen, Granitblöcke und Eisenleitern steil, teilweise senkrecht, nach oben. Mit zunehmender Höhe wächst bei Eva die Angst vor dem Abstieg, aber abbrechen will sie nicht. Auf dem Gipfelplateau ruhen wir aus. Die Sicht über die Laubwälder der Halbinsel, das Meer, die nunmehr kleinen Kreuzfahrschiffe, winzig kleinen Segelboote und die vorgelagerten Inseln ist grandios. Zum Glück ist am Gipfel ein anderer Rückweg ausgewiesen. Nach dem im Vergleich zum Aufstieg einfachen Abstieg fahren wir weiter auf der Park Loop Road und wir sind etwas überrascht, als wir einer Stretchlimousine begegnen. Kurze Zeit später gibt es die Erklärung: am Ostufer finden Dreharbeiten zu Scorseses neuen Film "Ashecliffe" statt, Hauptdarsteller Leonardo Di Caprio. Am späten Nachmittag verlassen wir den NP und fahren über Northeastharbor zurück nach Bar Harbor. Wir übernachten im Rockhurst Motel (etwas schmuddelig). Direkt am Hafen leisten wir uns ein großartiges Abendessen im "Fish House Grill". Es gibt Seafood mit Hummer, Scallops und Scampis. Mmmm.



Bar Harbor, ME - Marshfield, MA

16.10.2008, Donnerstag Laut Wetterbericht soll es ganztägig regnen. Pünktlich zur Abfahrt 10am fing es damit an und wir verlassen Bar Harbor mit Ziel Cape Cod, eine Tagesfahrt über die Autobahnen. Der Regen steigert sich so stark, dass zeitweise nichts mehr zu sehen ist. Darüber hinaus gibt es wieder verschiedene Meinungen zwischen Navi und Co-Pilotin, 1x führt das zu einem erheblichen Umweg. Südlich von Augusta wollen wir den HW 95 fahren, das GPS auch, es empfiehlt dazu einen Abzweig, der auf unseren Karte nicht nachvollziehbar ist. Bernd vertraut am Ende dem Co-Pilot. Nach x Zweifeln klärte sich der Irrtum in einer Raststätte auf! Die Ami's haben einfach die Strasse umbenannt oder die Karte falsch gedruckt. Die Fahrt ging dann mit Navi problemlos weiter, auch durch das Tunnellabyrinth von Bosten und „lost sattelite connections“. Südlich von Bosten, mittlerweile ist es schon 1/2 4pm, hört es endlich auf zu regnen. Wir finden kurz vor Plymouth im Marshfield Inn eine Übernachtung.
Bernd ist heute 316 Meilen = 525 km gefahren, es gab viel Verkehr vom Anfang bis zum Schluss. An dieser Stelle sei auch mal unser Autoradio erwähnt. "Here is XM73" bedeutet guter alter Swing von Sinatra und Co.


Plymouth, MA - Cape Cod - Sandwich - Wellfleet

17.10.2008, Freitag. Wir sind heute morgen in Marshfield mit guter Laune bei leichter Bewölkung nach Plymouth gefahren. Dort haben wir uns die Mayflower II "on board" angesehen. Sie wird seetüchtig gehalten und von Zeit zu Zeit gesegelt. Der Wind ist heute sehr kalt und für uns heisst es jetzt: Auf nach Cape Cod. In Sandwich gibt es einen aus Holzbohlen gezimmerten Steg über die mit Wasser gefüllte Bucht zu den Dünen, dahinter prallt der Atlantik in kräftigen Wellen ans sandige Ufer. Die Halbinsel wird im Reiseführer mit Sylt verglichen und an diesem Ort stimmt der Vergleich (an weiteren Orten auch, aber dass wissen wir hier noch nicht). Der Reiseführer empfiehlt die alte Straße 6A zu fahren. Wir folgen dem Rat, sind aber ziemlich enttäuscht, weil die Straße keine Blicke aufs Wasser bietet. Zufahrten zum Bodden bzw. zum Meer sind gegeben, die versprochenen alten Kapitänshäuser muss man ganz schön suchen. Kurz vor dem Aufgeben kommen wir in ein Visitor Center, gehen spazieren und scheuchen einen Kranich aus dem Ufergras auf. Auf dem Bodden tummeln sich vier schlafende schneeweiße Schwäne in der späten Nachmittagssonne, ein schönes Bild. Wir fahren weiter zur Übernachtung im Wellfleet Motel & Lodge, preiswert und sehr gut. In der Abendsonne sind wir an der Marina, wo wir endlich den Sonnenuntergang am Meer mit der Kamera festzuhalten versuchen. Wir speisen wieder sehr gut im Bookstore & Restaurant Seafood Grill (Bernd Schwertfisch und Eva Kabeljau). Zurück im Motel gönnen wir uns einen 2007'er Cabernet von Lindemanns Bin 45. Unser Sohn Richard hat gemailt das er jetzt auch in Amerika, in Cincinnati, ist - Kontinentkonvergenz !




Wellfleet - Provincetown - Hyannis

18.10.2008, Samstag. Die Insel erkunden wir trotz Kälte weiter Richtung Provincetown mit Kurzaufenthalt bei Marconis Area, der Geburtstätte des Übersee-Funkverkehrs. Von der Telegraphen-Station ist nur noch ein Modell zu sehen. Nach kurzer Weiterfahrt halten wir bei den Leuchttürmen Three Sisters. Hier wurde das erste Überseekabel zur Nachrichtenübertragung von England zur USA verlegt. Heute steht nur noch einer der drei Leuchttürme, ergänzt von einem Schaubild aus früherer Zeit. Uns weht kalter Südostwind ins Gesicht, die Kitesurfer mit ihren bunten Schirmen trotzen der Kälte mit Vergnügen. Mittags sind wir in Provincetown am Hafen. Wegen "Season End" gibt es keine Whale Watching Tour, nur ein Anbieter von Segeltörns sucht freundlich nach Kundschaft. Wir spazieren entlang der Hafenanlage und später in die Stadt, die auch jetzt noch zahlreiche Urlauber wie uns anzieht. Irgendwann haben wir genug von den Season End-Angeboten, wir fahren nach Hyannis ins Cape Cod INN, machen wieder den Spaziergang zum und um den Hafen, auch hier ist "tote Hose". Wegen der Kälte ziehen wir uns bald zur Ruhe zurück.



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