Benalmádena - Ibiza

Benalmádena - Celata de la Vélez

Freitag 12.04.2019. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Wir sagen "Tschüss Benalmádena", es war sehr schön hier. Bei sonnigen Wetter und sanfter See fahren wir ostwärts. Als der Wind etwas auffrischt setzen wir das Vorsegel und gleiten entlang der Costa del Sol nach Caleta de Velez. Am Anmeldesteg machen wir uns fest und dürfen für die Nacht hier liegen bleiben. E. nutzt die günstige Gelegenheit für eine Ladung Wäsche. Das Anlegebier trinken wir in unserem Lieblingsrestaurant vom letzten Jahr, der Taberna El Camarote. Die Küche ist aber leider geschlossen.

Caleta de Velez - Marina del Este

Samstag 13.04.2019. Nur ein kurzer Schlag von weniger als 20 sm steht an, weil wir Montril nicht noch einmal anlaufen wollen. Wir legen mittags ab, der Wind ist zu schwach zum segeln, die Strömung ist gegen uns. An der Küste durchbrechen die Sierras Tejeda, Almijara und Alhama den Horizont. Von über 1.500m fallen sie steil ins Meer ab wo das Wasser mit der Zeit ein Labyrinth von Felsritzen, Spalten und Höhlen im Kalkstein entstehen ließ. Wir brauchen fast fünf Stunden bis zur Marina del Este. Sie liegt sehr gut geschützt hinter einem Felsvorsprung. Wir liegen unterhalb der Terrasse eines Restaurants und sind erstaunt über die hohen Liegegebühren.

Marina del Este - Almerimar

Sonntag 14.04.2019. Um 09:00 Uhr legen wir ab. Heute ziehen wir an den schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada vorbei. Wir fahren zum Cabo Sacratif über die ausgedehnte Bucht von Adra. Zur Mittagszeit scheint die Sonne, es ist windstill und ein Dunst bildet sich über dem glatten Meer - mystisch. Zwei Stunden später holt uns eine Nebelwand aus Südwest ein und plötzlich sind wir im dichten Nebel. Nach einer halben Stunde ist der Spuk wieder vorbei. Ursache für den Seenebel sind kühle Wassermassen aus dem Atlantik die ins Mittelmeer über Gibraltar hereinströmen. Die feuchtwarme Luft über dem Wasser kühlt sich ab und es entsteht Nebel. 18:30 Uhr legen wir beim Hafenmeister in Almerimar an. Wir bekommen den gleichen Liegeplatz wie im Oktober letzten Jahres und gehen auch gleich wieder zu Mario's Bar wo es die leckeren Tapas zum Wein gibt.
Am nächsten Tag planen wir unsere Weiterfahrt. Wir wollen Ostern in Cartagena verbringen. Dafür soll es morgen nach San Jose gehen. Am Nachmittag ist die Wettervorhersage nicht mehr so gut, also entscheiden wir uns für einen 70sm Törn nach Garrucha. Abends weht der Wind im Hafen mit 6-7 Bft. Um Mitternacht sind wir uns einig, wir bleiben hier bis voraussichtlich Freitag.

Almerimar - Garrucha

Freitag 19.04.2019. Ein sehr langer Törn steht auf dem Plan, wir legen mit Sonnenaufgang ab. Es ist bewölkt und kalt. Der Wind bläst uns direkt von vorn auf den Bug und die Wellen lassen das Schiff spürbar schaukeln. Die Bedingungen sind nicht ideal aber machbar, zumal der Wind laut Vorhersage noch am Vormittag auf West drehen soll, tut er aber nicht. Erst nach Stunden können wir für kurze Zeit das Vorsegel setzen, dann schläft der Wind ganz ein. Kurz vor Sonnenuntergang legen wir in Garrucha an. Wieder müssen wir eine Schlechtwetterperiode abwettern. Sogar die Osterprozessionen sind wegen des Wetters abgesagt.

Garrucha - Cartagena

Montag 22.04.2019. Windfinder kündigt mehrere Tage mit starkem Wind an. Wir wollen weiter nach Cartagena, weil die Marina eingebettet in einer natürlichen Bucht besseren Schutz bietet. Als wir am Morgen ablegen ist es leicht bewölkt und der Wind weht schwach. Mit Motor und Vorsegel gleitet die Impuls über 10m lange Wellen durch den Golf de Vera zum Cabo Cope. Vor Cartagena liegen viele Großschiffe in der Bucht vor der Hafeneinfahrt auf Reede. Wir kommen in den Vorhafen und wie schon häufig frischt plötzlich der Wind auf. Ein Marinero hilft uns beim Anlegen bei 22kn Wind. In Garrucha hatten wir Janet und Heinz von der SY Dar Melica kennengelernt. Auch sie sind heute nach Cartagena gefahren. Im Hafen vor uns liegt die 87m lange Megayacht "Arctic", ein umgebauter ehemaliger Bergungsschlepper, 1969 in Bremerhaven gebaut. jetzt Flagge Bahamas. Eigner ist ein australischer Unternehmer. Wir überlegen so, welchen Nutzen hat ein solches Schiff für den Eigner, eigentlich ist es doch nur ein "White Elefant". Der Sturm wütet mit über 30kn Wind laut heulend ohne Unterbrechung vier Tage lang.

Cartagena - Torrevieja

Freitag 26.04.2019. Über Nacht hat sich der Wind gelegt. Als wir früh aus dem Hafen fahren sind die Wellen abgebaut. Leider ist der Wind nun zu schwach, so fahren wir unter Motor vier Stunden zum Cabo de Palos mit seinen imposanten Leuchtturm. Nachdem wir Kurs auf die Insel Grosa gelegt haben setzen wir das Vorsegel und lassen uns mit achterlichem Wind nach Torrevieja schieben. Die Marina Real Club Nautico, in der wir letztes Jahr lagen, nimmt uns nicht auf. Wir werden an die danebenliegende Marina Salinas verwiesen. Die Marina ist modern und großzügig angelegt. Es gibt sogar WLAN am Liegeplatz. Nur die laute Partymusik der umliegenden Restaurants stört den Aufenthalt. Auch Janet und Heinz von der Dar Melica treffen wir hier wieder. Auf Empfehlung der Damen aus dem Hafenbüro gehen wir zum Abendessen in das Restaurant "Alingui". Ein guter Tipp, das Tagesmenü für 8,90 Euro bietet reichlich Auswahl in drei Gängen und das Essen ist sehr gut.

Torrevieja - El Campello

Montag 29.04.2019. Bei unserer Ausfahrt kommt ein kleines, von Möwen umschwirrtes Fischerboot vor uns in den Hafen. Wir fahren zur Punta del Saladeret und weiter zum Cabo Cervera. In der folgenden Bucht passieren wir mehrere Fischfarmen. Nach der Meerenge zwischen dem Cabo Santo Pola und der Insel Tabarca fahre wir in die Bucht von Alicante und erinnern uns an unsere Tage letztes Jahr hier. Hinter dem Cabo des las Huertas segeln wir mit langsamer Fahrt nach El Campello. Ein mittelgroßer Tunfisch wagt einen Sprung aus dem Wasser. Hier prüfen wir die Wettervorhersagen und entscheiden, morgen weiter nach Calpe zu fahren um am Tag darauf die Überfahrt nach Formentera zu ermöglichen.

El Campello - Calpe

Dienstag 30.04.2019. Wir starten 11:00 Uhr mit Kurs auf die Islote de Benidorm in einen schönen Segeltag. Die Stadt Benidorm mit ihren vielen Hochhäusern wirkt wie ein spanisches Pendant zu New York. Die Sicht ist schlecht, so dass die Konturen der Stadt am Ufer verschwimmen. Weiter geht unsere Fahrt entlang der Punta del Albir mit dem Leuchtturm und der Sierra de Bernia mit wolkenverhangenen Gipfeln. In Calpe liegen wir malerisch unter dem Peñón Ifach. Nach aktuellem Wetterbericht können wir an unserem Plan festhalten, morgen nach Formentera überzusetzen. Zur Feier des Abschieds vom spanischen Festland gehen wir zum Abendessen in das Restaurant des Yachtclubs. Leider keine gute Entscheidung, das Dinner ist teuer aber nicht gut.

Calpe - Formentera

Mittwoch 01.05.2019. Kurz vor Sonnenaufgang legen wir ab. Wie geplant segeln wir bei mäßigem Wellengang und 3Bft Wind aus Südost nach Osten. Wir weichen einigen Fischernetzen aus und sehen einen Mondfisch mit der markanten Rückenflosse nah an uns vorbei schwimmen. Wir müssen den Kurs ändern um das Verkehrstrennungsgebiet vor dem Cabo de la Nao zu queren. Nur wenige Großschiffe sind unterwegs. Kurz vor 11 Uhr sind wir durch und legen Kurs auf Formentera. Wir segeln hart am Wind, der zunehmend stärker wird. Auch die Welle wird höher und unregelmäßiger. Rundum sind jetzt Schaumkronen auf dem Wasser. Wir setzen das 1. Reff ins Groß ohne Geschwindigkeit einzubüßen. Später reffen wir auch das Vorsegel. Der Wind dreht immer weiter nach Ost, wir bergen die Segel und fahren die letzten Seemeilen mit dem Motor. In der Abenddämmerung fragen wir in der Marina La Savina nach einem Liegeplatz. Wegen Überfüllung verweist man uns an den alten Hafen, wo jetzt die noch im Bau befindliche Marina Noeva Formentera angesiedelt ist. Uns weist man einen Platz zwischen kleinen Fischerbooten direkt gegenüber der Hafeneinfahrt zu. Durch den häufigen Fährverkehr sind wir starkem Schwell ausgesetzt. Liegegebühr und Gaststättenpreise sind deutlich höher als auf dem Festland. Offensichtlich hofft man hier nicht auf Segler wie uns sondern auf exklusives Klientel. Ibiza soll billiger sein, so die Auskunft des Hafenbüros.

Formentera - Ibiza

Freitag 03.05.2019. Nach Ibiza ist es nur ein kurzes Stück Weg. Die Sonne scheint und der Wind bläst in unser Vorsegel. Gemütlich gleiten wir zur Durchfahrt zwischen beiden Inseln. Auf dem Wasser herrscht rege Betriebsamkeit. Vorbei an den Malvines Inseln fahren wir zur Isla Negra, dessen Leuchtfeuer die Einfahrt in die große Hafenanbucht von Ibiza Stadt markiert. Wir legen in der Marina Botafoch an. Ibiza-Stadt ist nicht billiger, sondern noch etwas teurer, aber uns gefällt die Marina. Uns gegenüber liegt malerisch die Altstadt mit ihren Festungsmauern aus der Renaissance und der gotischen Kathedrale. Wir laufen den weiten Weg in die Altstadt, die auch Akropolis von Dalt Vila genannt wird. Der Bummel durch die engen Gassen mit zahllosen Restaurants ist kurzweilig. Nach dem Aufstieg zur Festungsmauer auf dem Baluarte de Santa Lucía werden wir mit herrlichem Blick über die Bucht und den Hafen belohnt.



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