Puerto Rico - Arguineguin
Puerto Rico liegt in einer halbkreisförmigen Bucht, die landwärts von über 100m hohen Felsmassiven umgeben ist. Diese Felsen sind mit Hotel- und Appartmentanlagen zugebaut (über 30.000 Gästebetten sollen es sein). So erscheint die Bucht, ihrer Natürlichkeit beraubt, als weiss getünchte Retortenstadt. Hinter der Strandpromenade finden Urlauber einen kleinen, meist überfüllten Sandstrand für den Zugang zum Meer. Er ist angelegt zwischen den beiden Häfen Puerto Esacala und Puerto Base, dem Yachthafen. Von jedem Hafen gehen Fähren Richtung Ost (Arguineguin) und West (Puerto Mogan). Wir nehmen die Fähre vom Yachthafen Richtung Ost nach Arguineguin mit der weit sichtbaren grauen Zementfabrik. Der Ankunftshafen ist ein reiner Fischereihafen. Das Hafenrestaurant wird auch von viele Einheimischen besucht. Wir bestellen dort Seezunge zu Vino de la Casa, sind zufrieden aber nicht begeistert. Die Rückfahrt nach Maspalomas gestaltet sich schwierig. Obwohl wir die Buslinien kannten werden wir vom jeweiligen Busfahrer nach Angabe unseres Zielortes - Maspalomas - dreimal auf einen anderen Bus verwiesen. Beim vierten Bus nennen wir dann als Ziel Campo International - it works. In den Häfen gibt es zahlreiche wassersportliche Angebote, u.a. das Hochseefischen, was uns zu einer Buchung verführt hat. Ein paar Tage später werden wir am Morgen von unseren Bungalow abgeholt und nach Puerto Rico gefahren. Auf einem kleinen Motorboot geht es mit zwei Skippern und 6 zahlenden Touristen (neben uns ein Engländer und drei Finnen) zuerst nach Arguineguin Köderfische holen und dann mit Schleppangel in Richtung Süden hinaus auf den Atlantik. Da die Insel vulkanischen Ursprungs ist und aus rund 5.000 m Meerestiefe emportaucht muß man ein ganzes Stück fahren um ein geeignetes Riff zu finden. Angekommen, werden hier bei einer Wassertiefe von 50 m die Angeln von den Skippern ausgebracht. An diesem Tag wurden drei grössere Fische gefangen (ein Hai und zwei Rochen), zwei davon beissen an Evas Angel an. Die Fische werden ausgedrillt, an Bord geholt und nach einem Erfolgsfoto wieder ins Meer zurück gelassen. Nach diesem tollen Tag speisen wir vorzüglich in einem Gasthaus an der Mole von Arguineguin. Wir haben zwei Vorspeisen gewählt - Muscheln und Kalmares.
Jardin Canario
Um 7 weckt uns die Putzfrau durch lautstarkes Kehren der Treppe. Einige Zeit später sind wir unterwegs zum Botanischen Garten, Jardin Botanico. Wir benutzen den Bus, fahren mit der Linie 01 über alle Dörfer eine Ewigkeit nach Las Palmas - San Telmo. Weiter geht es mit der Line 301 vom Gate 4 Richtung Santa Brígida. Der Busfahrer war sehr freundlich und half uns sowohl die Haltestelle auszumachen als auch den Eingang zum Garten zu finden. Es ist ziehmlich kühl und so beschliessen wir erstmal in das Restaurant zu gehen. Das Restaurant steht an einem Felshang über dem Garten. Wir setzen uns ans Fenster und geniessen die einmalige Aussicht. Wir bestellen die kanarische Spezialität "Conejo en Salmorejo" (mariniertes Kaninchen im Tontopf geschmort) und Vino de la Casa. Als das Essen kommt sind wir beide begeistert. es sieht sehr gut aus und schmeckt vorzüglich. Nur darüber, ob es nun Mandelsplitter oder Knoblauchscheibchen waren, die reichlich auf dem Kaninchenfleisch lagen, konnten wir uns nicht einigen. Der Garten ist wirklich sehenswert, eine liebevoll gepflegte Oase, die 1952 vom schwedischen Botaniker Eric R. Sventenius angelegt wurde. Auf über 27 Hektar erstreckt sich das Anwesen, auf dem man die ganze Pflanzenvielfalt der kanarischen Inseln kennen lernen kann. Rund 2.000 verschiedene Spezies sollen hier gedeihen. Einfach beeindruckend.Am Abend ein weiteres Highlight. Wir fahren nach Puerto Mogan zum Live Jazz, gesponsort durch den Marina Jazz Club. Wir wählen den besten Platz zur Bühne, es spielen "Heart of England". Fünf Herren in den besten Jahren bieten Dixie vom feinsten. Vorübergehende Touris klatschen und singen mit, jeder verfällt in einen tänzelnden Schritt, der Asphalt vor der Bühne wird zum Parkett. Den Tanz eröffnete ein Paar nahe 90, die hatten die Schritte noch voll drauf, es war keine Eintagsfliege sondern wurde wiederholt - diese verrückten Engländer. Einfach ein wunderbarer Abend, "What a Wonderful World" ...".
Fataga - Agüimes
Am Montag morgen 7.50 Uhr erwarten wir den Bus zu unserer gebuchten "Nordtour". Wir sind etwas misstrauisch, weil das Ehepaar welches die Tour mit uns gebucht hatte, nicht zu sehen ist. Bald kommt ein Bus, der wartende Urlauber zur Speedbootfahrt abholt. Auch der nächste Bus fährt nicht unsere Tour- dafür klärt sich unser Irrtum auf ! Am Wochenende wurde die Uhr auf Sommerzeit umgestellt und wir haben das überhaupt nicht bemerkt. Der Veranstalter war so freundlich, uns eine Alternative anzubieten - Wir starten also Donnerstag morgens früh 8.00 Uhr zur "Höhlentour", die Bezeichnung ist abgeleitet von den Behausungen der Ureinwohner Gran Canarias, den Guanchen. Nördlich von San Fernando fahren wir auf der GC 60 in den Barranco Fataga, der auch das Tal der Tausend Palmen genannt wird. Die Strasse wird schmal und windet sich schnell in die Höhe. Unser Reiseleiter weist auf ein Freilichtmuseum hin, den Nachbau eines original spanisches Dorf aus früheren Zeiten. Der Bus hält aber nicht an und ausser ein paar Ruinen ist aus dem Busfenster heraus nichts zu erkennen. Wir halten in Fataga. Das kleine und sehr gepflegte Dorf liegt auf einem Felsvorsprung im oberen Teil des Barranco de Fataga. Beim Rundgang durch die schmalen, teilweise an ein Labyrinth erinnernden Gassen mit dem alten Kopfsteinpflaster, erzählt der Reiseleiter von der botanischen Vielfalt. Wir sehen Zitrus- , Mango- und Avocadobaüme sowie zahlreiche Phönix Palmen, die teilweise endemisch (ausschliesslich hier heimisch) sein sollen. Die Fahrt führt weiter über San Bartholomé zu einem Aussichtspunkt 900m über Null mit Fotostop und über St. Lucia (ohne Halt) vorbei an Palmen, Oliven- und Eukalyptusbäumen zum Fortaleza Grande (große Festung), eine den Altkanariern heilige Felsgruppe. Von einer großen freien Fläche am Fuße des Monolithen, die wir als Schmetterlingswiese erleben, führt ein Pfad aufwärts zu einer 100m entfernten Höhle. In dieser Höhle hatten sich 1483 die letzen Altkanarier vor den spanischen Eroberern verschanzt. Die Rundwanderung durch diese Höhle macht vor allem Kindern Spass, die Felswände geben ein deutliches Echo zurück. Weiter geht es auf der GC 550 durch den Barranco de Guayadeque. Aus dem altkanarischen übersetzt bedeutet Guayadeque "Ort des fließenden Wassers". Die Menschen leben hier seit der Zeit der Altkanarier in Höhlen, heute sind diese zu teils komfortablen Wohnstätten ausgebaut. Wir dürfen für einen freiwilligen Obolus eine dieser Wohnstätten besichtigen - Scharen von Touristen gehen ein und aus. Am Ende der Panoramafahrt erreicht man das am Fuße der Schlucht gelegene Höhlenmuseum (Centro de Interpretatíon). Hier wird liebevoll der Lebensalltag der Menschen von Guaydeque von der Zeit der ersten Besiedelung bis ins Heute dargestellt. Nach soviel kultureller Bildung besuchen wir zum Mittagessen ein sehr modernes Höhlenrestaurant. Dann fahren wir durch Agüimes - Wahrzeichen ist eine alte Zuckerrohrpresse - auf der GC 100 zu den Cuevas de Cuatro Puertas. Den Namen verdankt Cuatro Puertas, den vier großen, gleichmäßigen und nebeneinander liegenden Höhleneingängen. Diese Höhlen wurden von den Altkanariern in den Tuffstein gehauen und dienten als Tagoror (Versammlungsplatz) und Vorratskammern. Über der Höhle befindet sich eine Art Plattform mit Vertiefungen und Rillen, welche wohl als Opferplatz diente. Beim Aufstieg bläst kräftig der Nordostpassat - und oben auf dem Montana Bermeja, hat man einen Ausblick über die gesamte Ostküste. Auf der anderen Seite des Berges - es ist plötzlich windstill - befindet sich ein verschachteltes Höhlensystem, dass ehemals als Wohnanlage diente. Unsere Tour führt weiter nach Las Palmas. Wir besuchen nochmals das Kolumbus-Museum und fahren dann zurück zum Hotel.
Playa del Inglés
Den Nachbarort Playa del Inglés erkundeten wir mit dem Fahrrad (Ausleihgebühr je 9 € pro Tag). Der Ort ist die Touristenhochburg schlechthin und entstand in Folge des touristischen Baubooms der 60er Jahre. In Spitzenzeiten wird er von 100.000 Urlaubern bevölket. Es gibt vier große Einkaufszentren ("Cita", "Kasbah", "Yumbo" und "Metro") sowie rund 400 Restaurants,60 Diskotheken, 300 Appartmentanlagen und zwei Dutzend Großhotels. Einen historischen Dorf- oder Altstadtkern sucht man vergebens. Dafür gibt es am Ende der "Avenida de Tirajana" einen wunderbaren Aussichtpunkt über die Dunas de Maspalomas, eine unter Naturschutz stehende Dünenlandschaft von 7 km Länge und bis zu 2 km Breite. Wir radeln von dort auf der Strandpromenade weiter bis nach San Agustin. Die Rückfahrt führt uns über San Fernando zurück nach Faro2, wo wir die Räder zurückgeben.Für unser Abschlussessen folgen wir einem Insider Tipp und fahren wir mit dem Taxi nach El Tablero, einem kleinen Ort nördlich mit herrlichem Blick über Maspalomas. Im "El Labrador" geniessen wir die traditionelle canarische Küche und nehmen Abschied von der Insel. -E&B-
zurück ...